Montag, 29. November 2021

The Carny

 Alle Jahre wieder...nun ist es wieder so weit, keine Präsenzpflicht mehr, Inzidenzen vom anderen Stern und Home-alles für fast alle von uns. Für mich erst vielleicht hoffentlich ab Nikolaus. Wer weiß. Alles ist ein Kampf, alles fühlt sich an wie eine riesige Partie Battlechess, bei der am Ende eh alle platt gemacht werden. Aber Hauptsache Weihnachtsschmuck und Kerzenschein und ein bisschen Gemütlichkeit. Die Stimmung ist ambivalent. Einerseits sind die Knirpse ganz froh über ein wenig Nestschutz, andererseits werden die Kameraden schmerzlich vermisst. Und der Input. Und der Tapetenwechsel. Das alles an Tag eins. Dann stolpern wir also durch die nächste beängstigende Welle ins neue Jahr und versuchen, so viel Schönes wie möglich hinzubekommen. Mal wieder.

Nun wackeln bei beiden Zwergen die Zähne und das gemeinsame Spiel ist ein Minenfeld mit sekündlich wechselnden Launen. Von " Ich liebe dich über alles" zu "du bist der/die Schlimmste der Welt" liegen nur Sekundenbruchteile und meine diplomatischen Fähigkeiten sind irgendwo auf der Strecke geblieben. Meine Wenigkeit ist dank Medikation entweder himmelhochjauchzend oder zu Tode betrübt und sowieso und ohnehin auf Notaggregat laufend. Aber das wird schon, wird ja immer. Wenn das Homeoffice nur endlich in trockenen Tüchern ist vergeht auch bestimmt dieses blöde Gefühl, nicht das, was von mir erwartet wird leisten zu können, ohne die Gesundheit meiner Kinder zu opfern. Alles wird gut, wie letztes Jahr und irgendwann werde ich das auch ernst meinen können.

Donnerstag, 11. November 2021

Life is a Cabaret

 Don‘t let them see that you are exhausted.

Don‘t let them know that you are hurt.

Don‘t show your soul to everyone.

Don‘ t let them know that you are stronger

Stronger than they think.

Just show them your best show.

Donnerstag, 5. August 2021

Almost over

 Lockdown Leben light. Letzte Ferienwoche für die Zwerge und erste Arbeitswoche für mich. Es scheint noch immer endlos. Selbst die geliebte Ostsee hat nur ein klitzekleinwenig geholfen, aber immerhin.

Gerade gestern gab es so einen Moment. Ich schaute mein Mädchen an. Schon so groß. Schon 5. So alt, wie ihr Bruder war, als Corona ihre Kindheit auf Eis legte. Und dabei noch so klein. Immer noch unterbrochene Nächte, immer noch ganz viel Mamaklammern. Dank der riesiegen Unsicherheit seit knapp 2 Jahren. Schulstart in Etappen für meinen Jungen und all das, worüber alle Eltern sich zur Zeit sorgen.

Silvester war ich noch vorsichtig optimistisch, dass es irgendwie irgendwann wieder normal wird. Nun sitze ich hier, vollständig geimpft und die Sorgen sind die gleichen. Weil es nach wie vor keine Luftfilteranlagen gibt, nach wie vor kein umfassendes Konzept für Schulen und Kitas, nach wie vor Kindheiten, die vor die Hunde gehen. Wenn ich so zurückdenke, wie lang und breit in der Kindheit ein Jahr war, von Sommerferien zu Sommerferien, das war eine unvorstellbare Menge an Zeit. Die Vorstellung, dass meine beiden diese unglaublich lange Zeit stark begrenzt erlebt haben, tut weh. Meine Kleine war das erste Mal seit langem wieder mit im Supermarkt. Vermutlich wusste sie gar nicht mehr, wie sowas aussieht, denn sie fragte mich mitten in der Gemüseabteilung, wo denn nun die Kinderkleidung hängt. Mal ganz abgesehen von der fast schon Phobie vor neuen Kontakten  des Großen. Natürlich bin ich dankbar, dass wir noch alle Großeltern, die vor der Pandemie da waren, weiterhin haben und wir alle glimpflich davon gekommen sind, doch der Preis ist schon recht hoch.

 Aber nun ist erstmal Sommer und um es mit Ronja Räubertochter zu sagen: " Das ist ein stürmischer Sommer, aber es wird besser".

Freitag, 28. Mai 2021

Into the wild

 So langsam aber sicher kommt die Wärme und die Hoffnung und mehr draußen ist ohnehin immer gut.

Dass wirklich ehrlich echt wieder täglich Schule sein wird glaube ich erst, wenn ich es sehe. Nahezu die gesamte erste Klasse lang zuhause zu sein ist kein besonders toller Start ins Schulleben, aber das wird schon. Irgendwie..

Ab und zu gibt es nun sogar Verschnaufpausen, ganz kleine, obwohl gerade zwei ziemlich kranke Kinder um mich rum liegen, während ich das schreibe. Aber fast schon wieder gut. 

dank eines neuen Laptops, der seinen Weg zu mir gefunden hat, denke ich sogar wieder über Schreibdinge nach, genauer, über die Ohrläppchen- Sache, die nun schon seit Jahren in meinem Kopf hin und her schwirrt und mal raus muss. Wenigstens etwas davon. Mal sehen, ob das wirklich voran geht. Noch muss Office noch hier drauf, dann kanns theoretisch los gehen.

Wenn ich eins von der Pandemie gelernt habe dann, dass ich das mit dem Lehramt besser nicht versuchen sollte. Zumindest nicht bei biologisch mit mir verbandelten Personen und nicht nebenbei. Die Geduldsfäden sind kurz, die Motivation ist im Keller. Wird Zeit, dass wieder die Profis dran sind.

Die Welt wird sich weiter drehen und vielleicht wird es sogar ein wenig Ostsee in diesem Sommer geben. Mit ein wenig Glück. Die ersten Spritzen sind gespritzt und die ersten Umarmungen darf es wieder geben. Haltet durch, ich vermisse euch, ihr ausgewanderten und zwangsweise nicht-Besucher. Bis ganz bald.


Mittwoch, 17. März 2021

Lost on you

 Es scheint endlos. Immer wieder neue Verzögerungen und kein Ausweg. Ich bin so verdammt müde. Immer da sein, immer kümmern, immer umsorgen. Ohne Pause und parallel zur Arbeit, zum Haushalt und was ist überhaupt mit uns Erwachsenen? Wieviel „ wir“ ist noch übrig in dieser seltsamen Spirale aus funktionieren und ständiger Sorge?

Wenigstens wird Frühling und die Spielplätze sind nicht geschlossen. Immerhin. Wieviele Kindergeburtstage werden noch nicht gefeiert? Wie oft werde ich noch alles ertragen, was aufgrund ständiger halbherziger Aufmerksamkeit mit voller Wucht auf mich einprasselt? Wieviele Vertröstungen noch, bis es wieder einen sorglosen Alltag gibt? Ohne Gedanken darüber, wie viele Leute wo sind und welche Kinder mit unseren wo zusammentreffen könnten oder dürfen, je nachdem. Jede Faser von mir ist müde. Jedes letzte bisschen Kraft wird Tag für Tag aufgezehrt. Und dann machen wir trotzdem weiter, weil wir müssen, weil es keinen Ausweg gibt. Weil es trotz allem mal schöne Erinnerungen geben soll. Weil wir schon so weit gekommen sind, ohne dass wir jemanden verloren haben. Bleibt tapfer, ihr rockt. 

Try me

 Neues Jahr, neue Welt, alles glatt, alles in der Schwebe. Kurze Bilanz zu 2024 bis jetzt. Wir warten noch immer sehnsüchtig auf die Entfris...