Samstag, 19. März 2011

Mayhem

Am selben Tag im Supermarkt an der Kasse nach dem Ausweis gefragt zu werden wegen einer Flasche Wodka und in der Apotheke eine Probe Antifalten-Creme geschenkt zu bekommen verursacht Anflüge von Persönlichkeitsspaltung...Modell früh gefalteter Teenager.

Ansonsten gibts auch endlich Veränderungen, wenn alles gut geht. Zumindest werde ich vom Telefon weg kommen.  Es gibt zwar noch nichts Offizielles, aber wir freuen uns trotzdem schon mal und zählen die verbleibenden Stunden in der alten Position. Ich würde so gern wieder denken bei der Arbeit.

Jetzt ist endlich, endlich, endlich ( hab ich schon endlich gesagt?) ein freies Wochenende, was heute mit endlich (ha, schon wieder, Wortschatzreduktion für alle!) mal wieder sporteln begangen wurde, weil auch endlich (jaa, ich hör gleich auf damit) die blöde Erkältung einigermaßen weg ist. Wir wollen ganz viel Ruhe, neue Musik, Sonne, Balkonentwinterung, ordentlich kochen und ganz viel Zweisamkeit. Bitte alles auf einmal, kann mich für keine Reihenfolge entscheiden.

Lächeln und winken, Männer!

Samstag, 12. März 2011

Do you care

Und es wird doch Frühling und es gibt doch wieder Pollen, aber egal, Hauptsache Licht und Sonne und gute Laune. An letzterem wird fleißig gearbeitet. Es kündigen sich ja auch einige Veränderungen an, zumindest meine Erlösung vom Dauerquatschen scheint greifbar.
Aber immer ruhig, Brauner und erstmal abwarten. Passt ja zum Frühling, ein wenig aussäen, mal sehen, ob ich ernten werde.ich habe mich vom jetzigen Job ein wenig zu sehr reduzieren lassen, ich war schon fast selbst davon überzeugt, einfach nicht reinzupassen und zwar nicht mal bei einem einfachen Job und also nirgends. Inzwischen hab ich erkannt, das ich nicht das Problem an der Sache bin, sondern dass wir einfach nicht zusammenpassen. Also: Veränderung. So schnell wie möglich, bevor ich wirklich zu der Person mutiere, die da erwünscht ist. Gruselige Vorstellung.

Deerweil bin ich gerade begeistert von Zoran Drvenkar, also, Autor. Zum abschalten und spannend unterhalten werdenfunktioniert er gerade ganz gut.  In "Du" hat er jedenfalls super Charaktere beschrieben und es gab sogar mal eine Wendung, die mich überrascht hat...naja, nicht ganz, aber zumindest ein wenig, weil ich dachte, er traut sich nicht."Sorry" hab ich noch nicht gelesen, ja ich weiß, falsche Reihenfolge, aber das kommt als nächstes.

Schreiben müsste eigentlich auch mal wieder sein...

Just so, to try, for your amusement:

 
Laufen ist gesund

Sie lief am Teltowkanal entlang, was sie gerne tat, ab und zu, wenn die Zeit dazu reichte und es noch nicht dunkel war. Es war November, etwa 8 Grad kühl und ein leichter Nieselregen bestäubte ihr Gesicht. Doch die Luft roch wie frisch gewaschen und sie genoss ihren Lauf und den warmen Geruch feuchter Erde gemischt mit dem leicht öligen des graugrünen Kanalwassers. Es begann bereits zu dämmern und sie überlegte, ob sie weiterlaufen oder doch besser umkehren sollte.
Kehr besser um, es wird dunkel, auch wenn’s dir grad nicht so vorkommt, dies ist eine Großstadt und du weißt nie, wer dir hier so begegnet.
Ach was, die Luft ist so schön und außerdem willst du doch noch ein paar Pfunde loswerden. Das wird nichts wenn du immer gleich wieder umkehrst.
Laufen ist gesund!
Also weiter, immer weiter. Sie ließ ihre Gedanken schweifen, schaute in die erleuchteten Wohnungsfenster am Straßenrand, stellte sich die gemütlichen Räume dahinter vor und merkte nicht, dass es inzwischen wirklich dunkel geworden war.
Sie lief auf eine der Querstraßen zu, die den Weg am Ufer des Teltowkanals entlang durchkreuzten und mit Brücken über den Kanal hinwegführten.
Auf der Brücke stand ein alter Mann, weiße Haare, weißer Bart, schwarze Kleidung, schwarze Handschuhe, schwarzer Schlapphut, der ihn vorm Regen schützte.
Er hatte einen blauen Sack mit etwas offenbar ziemlich Schwerem drin, den er versuchte, über das Geländer der Brücke zu hieven.
Sie traute ihren Augen nicht. Der Sack war länglich und so ausgebeult, dass sie nur an einen Inhalt denken konnte. Der zusammengeschnürte Sack war etwa so lang wie sie selbst und das da am Ende sah verdächtig nach Füßen aus.
Tu so als ob du nichts siehst, renn vorbei und wenn du außer sichtweite bist, rufst du die Polizei an.
Sie war froh, ihr Handy dabei zu haben.
Besser auch außer Hörweite.
Mit einem lauten Platschen landete der Sack im Teltowkanal.
Nicht hinsehen.
Der Mann sah auf, sah sie direkt an.
Verdammt. Sie überlegte, ob sie umdrehen und sehr schnell Richtung rennen sollte oder weiter dem Mann und der Brücke entgegen, so als sei nichts gewesen.
Sie entschied sich für letzteres.
Der Mann ging jetzt von der Brücke aus auf den Weg zu, den sie entlangkam.
Sie lief ein bisschen schneller, versuchte so zu beschleunigen, dass es nicht auffiel.
Sie lief noch ein bisschen schneller.
Der Mann auch.
Soviel zum Plan. Gleich würden sie sich begegnen.
Noch ein bisschen schneller, komm schon, ist ja bald geschafft.
Der Mann zog etwas unter seiner Jacke hervor. Sie erkannte das Etwas, es war eine Waffe.
Nur wenige Meter, bevor sich die Wege kreuzten, beschloss sie, auf dem Absatz kehrt zu machen und nach Hause zu sprinten.
Scheiß auf die Seitenstiche und renn um dein Leben, laufen ist doch gesund.
Mit einem leicht mitleidigen Ausdruck in den Augen drückte er ab.
Sie lief schneller, immer schneller.
Nicht schnell genug.
Sie spürte einen kurzen Schmerz und fiel dann mit dem Gesicht voran in den Matsch.
Blattschuss.
Laufen ist gesund, dachte sie noch mit einem schiefen Grinsen.
Der Mann lief zu der Leiche, sah sich hektisch um.
Dann zog er einen weitern blauen Sack unter seiner Jacke hervor.
Schade drum, war n süßes Ding, bisschen rund aber süß. Leider zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen.
Er zuckte die Schultern und machte sich ans Verschnüren, musste grinsen.
Sport ist eben doch Mord.
 

Take care...

Try me

 Neues Jahr, neue Welt, alles glatt, alles in der Schwebe. Kurze Bilanz zu 2024 bis jetzt. Wir warten noch immer sehnsüchtig auf die Entfris...