Aktuell ausgelesen habe ich "Der Mythos des verwöhnten Kindes" von Alfie Kohn. Ich habe, trotz anderer Empfehlung, direkt damit angefangen und "Liebe und Eigenständigkeit" übersprungen. Nun habe ich eine bessere Vorstellung davon, was gewaltfrei und respektvoll miteinander umgehen konkret bedeuten soll und wo überall unbewusst Gewalt in der Sprache des täglichen Lebens steckt. Es hilft ungemein, ab und zu die Zwergenperspektive einzunehmen und mal durchzuatmen vor der ersten impulsiven Reaktion. Wir sind ja schließlich erwachsen. Meistens. Hoffentlich. Gerade am Wickel habe ich "das glücklichste Kleinkind der Welt" von Dr. Karp, was trotz blöden Titels durchaus nützlich ist. Es gibt einfach ein wenig Handwerkzeug für den Umgang mit Wutausbrüchen, aufgewühlten Menschen und der lieben langen Autonomiephase...very soon to come. Spiegeln funktioniert manchmal, immer öfter, obwohl ich mich dabei albern fühle, besonders mitten auf dem vollen Spielplatz. Neulich bin ich tatsächlich mit einer anderen Mutter etwas aneinander geraten, die ihre schreiende Tochter vom Spielplatz entfernte, weil diese ein anderes Kind mit blättern beworfen hat. die geschichte war, dass sie ihrem Kind zuvor verboten hatte, Sand zu werfen, mit den Worten: "Wenn du nochmal Sand wirfst gehen wir". Als sie dann Blätter warf, war die Mutter der Meinung ihre Drohung wahr machen zu müssen. Aus meiner Warte hatte das Kind das nicht verdient, sie hatte ja keinen Sand geworfen. Woher sollte sie denn wissen, dass Blätter auch verboten sind? Half aber nix. Muss ja auch jeder selber wissen.
Beim wie soll es denn nun weitergehen sind wir immer noch nicht weiter gekommen, aber wir arbeiten dran. Wird schon schief gehen, wie immer.
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